Artensterben: Immer weniger Kröten am Goldhäuser Teich
Einen neuen Negativrekord für die letzten Jahre mussten wir im Frühling feststellen. Nur noch 1078 Erdkröten und 23 Berg- und Teichmolche konnten 2019 sicher zum Laichgewässer Goldhäuser
Teich gebracht werden.
Schon seit Jahren müssen wir einen steten Abwärtstrend beobachten. Da von anderen Amphibienzäunen vielfach stabile Zahlen gemeldet werden, vermuten wir lokale Faktoren für den Rückgang.
Da die Menge des Wasserzuflusses durch Zuleitung von Wasser aus dem Wald verbessert werden konnte, bleibt der stark in den letzten Jahren zugenommene Fahrzeugverkehr sowie das pestizidbelastete
Wasser aus der intensiven Landwirtschaft bei Goldhausen als Ursache.
Da der von uns aufgestellte Zaun im März/April nur die Hinwanderung absichern kann, ist der Rückweg der Tiere, der sich über den ganzen Sommer hinzieht nicht gesichert.
Dauerhafte Abhilfe kann nur der Bau von Amphibientunneln bringen, wie er anderenorts längst verwirklicht ist. Der NABU fordert seit vielen Jahren den Bau durch HessenMobil, hat dabei aber leider
keine Unterstützung durch die Korbacher Stadtverwaltung.
Statistik Amphibienzaun Goldhausen
Jahr für Jahr stellt der NABU Korbach den Amphibienzaun bei Goldhausen auf. Mit dem Ende der Frostperiode wachen die Kröten, Frösche und Molche auf und machen sich auf den Weg zum ihrem Laichgewässer, dem Goldhäuser Teich. Aus dem Wald kommende Tiere werden abgefangen und sicher über die stark befahrene Straße Richtung Goldhäuser Teich getragen, in dem die Erdkröten, Frösche und Molche ablaichen. Die jährlichen Zahlen schwanken stark zwischen 2000 und 7ooo Tieren.
Autofahrer sind aufgefordert, besonders in milden Nächten mit starken Wanderungsbewegungen langsam zu fahren!
Der sehr starke Autoverkehr, der die nicht abgesicherte Rückwanderung bedroht, fordert immer mehr Opfer. Wir streben deshalb den Bau weiterer stationärer Tunnel an.