Der Hausrotschwanz ist "Vogel des Jahres 2025"

Der Hausrotschwanz (Phoenicurus ochruros) ist ein graziler Singvogel und morgens einer der ersten Vögel, der singt. Sie können ihn schon über eine Stunde vor der Morgendämmerung hören. Im Herbst bekräftigt der Hausrotschwanz seinen Revieranspruch noch einmal lautstark, bevor er sich auf die Reise in den Süden macht.

 

Hausrotschwänze sind recht schlanke Vögel und etwa 13 bis 15 Zentimeter groß. Die Männchen sind grauschwarz gefärbt, die Weibchen und junge Männchen sind eher graubraun. Am Flügel erkennt man bei den Männchen ein weißes Flügelfeld. Der lange Schwanz hat eine rostrote Färbung. Der Hausrotschwanz wird häufig mit dem ähnlichen Gartenrotschwanz verwechselt.

 

Ursprünglich war der frisch gekürte Jahresvogel eher im Bergland anzutreffen. Mittlerweile ist er als Gebäudebrüter aber immer häufiger in unmittelbarer Nähe zum Menschen unterwegs. Allerdings hat es der Hausrotschwanz durch Sanierungen zunehmend schwerer, Nistmöglichkeiten zu finden. Als Insektenfresser ist er außerdem vom Insektenrückgang durch die intensive Landwirtschaft und naturferne Gärten stark betroffen. Seine Bestände gelten allerdings als nicht gefährdet.


Der Kiebitz ist "Vogel des Jahres 2024"

Der Kiebitz verdankt seinen Namen seinem einprägsamen Ruf „kie-wit“. Er ist ein überaus langlebiger Vogel und kann bis zu 24 Jahre alt werden.

 

Früher galt der Kiebitz (Vanellus vanellus) als „Allerweltsvogel“. Mit der Trockenlegung von Feuchtwiesen wurde die Landwirtschaft intensiviert. Die standorttreuen Kiebitze brüteten nun auf Flächen mit deutlich gestiegenen Gefahren durch negative Folgen der intensiven Landwirtschaft und durch Prädatoren, die leichter ihre Nester plündern konnten.

 

In Deutschland wurden zuletzt nur noch rund 42.000 bis 67.000 Brutpaare gezählt. Die massiven Einbrüche seiner Population sind schon seit Längerem ein besorgniserregender Trend: Allein zwischen 1980 und 2016 ist seine Zahl um 93 Prozent zurückgegangen. Auch europaweit hat sich die Population mehr als halbiert. Inzwischen gilt der Kiebitz auf dem europäischen Kontinent als gefährdet und deutschlandweit sogar als stark gefährdet.

 

Foto: NABU CEWE Thomas Hempelmann
Foto: NABU CEWE Thomas Hempelmann

Das Braunkehlchen ist "Vogel des Jahres 2023"

Der 12 bis 14 Zentimeter große Wiesenbrüter ist gut zu erkennen: Er trägt eine Augenbinde, einen sogenannten Überaugenstreif. Deshalb wird er auch als „Wiesenclown“ bezeichnet. Die Kehle und die Brust sind orangebraun gefärbt, der Rücken ist braun mit dunklen Flecken. Die Weibchen sind wie bei fast allen Vogelarten etwas bräunlicher und dezenter gefärbt.

 

Seine Lebensräume sind recht unterschiedlich. Es bevorzugt artenreiche Wiesen ebenso wie trockene Magerrasen oder moorige Gebiete. Häufig verweilt der zierliche Vogel auf einem Zaunpfahl, einer hohen Staude, einer Distel oder einem Schilfhalm und startet von hier aus seine Jagdflüge. Taucht ein Greifvogel am Himmel auf, nimmt das Braunkehlchen in starrer und gestreckter Haltung eine „Pfahlstellung“ ein – und hofft so von Bussard, Rotmilan und Co. übersehen zu werden.

 

Um einiges beweglicher wird der 15 bis 24 Gramm leichte Vogel auf seinem Zug ins tropische Afrika, wo er in den Savannen und Grasländern südlich der Sahara den Winter verbringt. Kehrt das Braunkehlchen im April zurück aus dem Winterquartier nach Deutschland, hat der Langstreckenzieher mehr als 5.000 Kilometer hinter sich.


Der Wiedehopf ist "Vogel des Jahres 2022"

Vorabauszug aus VHE 2022: Zum Auftreten des Wiedehopfes (Upupa epops) –  dem Vogel des Jahres 2022 – in Waldeck-Frankenberg (PDF)  Wolfgang Lübcke und Michael Wimbauer

Wiedehopf, Foto NABU/CEWE/Paul Gläser
Wiedehopf, Foto NABU/CEWE/Paul Gläser

Das Rotkehlchen ist "Vogel des Jahres 2021"

Das Rotkehlchen ist vermutlich Deutschlands beliebtester Singvogel. Wer im eigenen Garten das Beet umgräbt, der hat schnell ein Rotkehlchen an seiner Seite. Es sucht in der aufgeworfenen Erde nach Würmern, Schnecken, Spinnen und Insekten.

Mit seiner orangefarbenen Brust ist der zutrauliche Vogel leicht zu erkennen. Der Gesang ist eine Abfolge hoher Töne, die in einer „perlenden“ Strophe enden.  Anders als bei vielen anderen Singvogelarten können bei den Rotkehlchen auch die Weibchen singen.

 

Regionale Infos zum Rotkehlchen von Wolfgang Lübcke (PDF).

 

Weitere Informationen auf den Internetseiten des NABU Bundesverbandes.


Die Turteltaube ist "Vogel des Jahres 2020"

Bedrohtes Symbol für Glück und Liebe

Die Turteltaube steht für Glück, Liebe und Frieden. Ihre Lebensbedingungen sind allerdings weniger romantisch: Seit 1980 sind fast 90 Prozent ihrer Bestände in Deutschland verloren gegangen. Was der kleinen Taube fehlt, sind geeignete Lebensräume wie strukturreiche Wald- und Feldränder. Besonders durch die industrielle Landwirtschaft haben sich die Bedingungen für die Turteltaube verschlechtert.

Doch auch ein zweiter Punkt bedroht die Turteltaube. Als einzige Langstreckenzieherin unter unseren Tauben verbringt sie ihren Winter in Afrika. Doch durch illegale und legale Jagd ist sie auf ihrem Zugweg massiv gefährdet. Allein in der EU werden jährlich rund zwei Millionen Turteltauben getötet. Mit einer Petition will der NABU die Bundesumweltministerin Svenja Schulze dazu auffordern, sich bei der EU für einen Jagdstopp einzusetzen.

 

Regionale Infos zur Turteltaube von Wolfgang Lübcke (PDF, ext. Link) Vorabauszug aus dem kommenden VHE 46

Weitere Informationen auf den Internetseiten des NABU Bundesverbandes.


Die Feldlerche ist "Vogel des Jahres 2019"

Typischer Agrarvogel im Sinkflug

 

Mit ihrem Gesang von der Morgendämmerung bis zum Abend läutet die Feldlerche alljährlich den Frühling ein. Doch der Himmel über unseren Feldern ist stummer geworden: Die Intensivierung der Landwirtschaft nimmt Feldvögeln den Lebensraum. Die Feldlerche soll als Jahresvogel stellvertretend für sie und anklagend für die katastrophale Landwirtschaftspolitik in Berlin und Brüssel stehen.

 

Infoseiten zum Vogel des Jahres beim NABU-Bundesverband

 


Der Star ist "Vogel des Jahres 2018"

Musiktalent und Formationskünstler

Zu den imposantesten Bildern, die der Vogelbeobachter im Herbst erleben kann, gehören die riesigen Starenschwärme von manchmal mehreren tausend Staren am Schlafplatz. Gern versammeln sich die Vögel zunächst auf Bäumen oder Leitungsdrähten. Die dicht gedrängten Schwarmwolken wogen dann etwa eine Stunde vor Sonnenuntergang über Weiden- oder Erlengebüsch sowie Röhricht hin und her, vollführen rasante Schwenks, um dann schließlich schlagartig am Schlafplatz einzufallen. Aus der Nähe ist dort ein vielstimmiges, schwirrendes Geschwätz zu hören.

 

Regionale Infos zum Star von Wolfgang Lübcke (PDF)

 

Weitere Informationen zum Vogel des Jahres gibt es hier.