Der Auerochse oder Ur war der Urahn aller Hausrinder. Heckrinder sind die Rückzüchtungen dieser schon im 17. Jahrhundert ausgestorbenen ehemals heimischen Wildtierart.
Besondere Eigenschaften des Heckrindes
Für die Pflege von extensiven Feuchtflächen sind Heckrinder ideal, da sie sich durch extreme Genügsamkeit, sehr gute Futterverwertung, Winterhärte und Nässetoleranz auszeichnen. Sie können daher
auch bei extremen Witterungsbedingungen ganzjährig auf der Weide bleiben, müssen allerdings in den Wintermonaten mit Heu und Mineralstoffen versorgt werden.
Die mit ihren langen Hörnern urtümlich aussehenden Tiere stellen somit ganzjährig eine besondere Attraktion für das Naherholungsgebiet dar. Anfang April 2003 gab es den ersten Nachwuchs, weitere
vier Kälber folgten 2004. Inzwischen ist ihre Zahl auf 16 Tiere angewachsen. So vergrößert sich die Herde auf natürliche Weise und kann ihre arteigenen Herdenstrukturen entwickeln. Weitere
Details über die Tiere kann man auf der Informationstafel neben dem Viehunterstand am Wanderweg erfahren.
Initiatoren und Förderer
Die Auerochsenherde am Kuhbach war die erste im Bundesland Hessen. Initiiert wurde das Projekt durch den NABU, Ortsgruppe Korbach e. V., der in enger Zusammenarbeit mit einem Lelbacher Landwirt
die Tiere betreut. Finanzielle Unterstützung zur Anschaffung und Haltung der Herde wurde von der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises und der Sparkassenstiftung gewährt.
Naturschutz und Naherholung am Rundwanderweg
Der Rundwanderweg "Kuhbach - Alte Badeanstalt" direkt an der B 251 zwischen Korbach und Lelbach führt sie direkt am mehr als 13 ha großen Heckrindergatter vorbei und leitet sie auch zu anderen
Besonderheiten, wie dem Naturdenkmal "Alte Badeanstalt", dem Feuchtgebiet "Öhls Teich" und dem im Jahr 2001 auf einer Länge von rund 700 Metern renaturierten Kuhbach.
Als größtes zusammenhängendes Feuchtgrünlandgebiet im Raum Korbach stellt das Areal schon seit jeher einen interessanten Brut- und Rastplatz für die heimische Vogelwelt dar.
Parkmöglichkeiten
Interessierte Besucher können entweder den Parkplatz an der Mehrzweckhalle Lelbach benutzen oder den Parkplatz am Ende des Ziegelhütter Weges (nahe der Brücke über die Umgehungsstraße
B251).
Ein Faltblatt zum Rundwanderweg (inkl. der oben abgebildeten Übersichtskarte) wurde von der Stadt Korbach in Zusammenarbeit mit dem NABU Korbach herausgegeben.
Ende 2015 wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Korbach auf der Weidefläche der Kuhbachlauf aufgeweitet und eine zusätzliche Flachwasserstelle geschaffen.
Weiterführende Informationen zum Heckrind
Ausführliche Informationen zum Heckrind gibt es auf der Website des Vereins zur Förderung der
Auerochsenzucht (VFA) e.V.
Kompakte Informationen zum Heckrind finden sie in der Online-Enzyklopädie
Wikipedia.
Historisches zum Heckrind
Einst waren Auerochsen über weite Teile Europas, Asiens und Nordafrikas verbreitet. Vor mehr als 300 Jahren sind sie durch Bejagung und durch die sich auf Kosten der Wälder ausbreitende
Kulturlandschaft ausgestorben. Den Gebrüdern Heinz Heck und Dr. Lutz Heck gelang es durch Rückzüchtungen in den 30er Jahren im Tierpark Hellabrunn in München bzw. im Zoologischen Garten Berlin,
schon nach wenigen Generationen einen "Neuen Auerochsen" vorzustellen, der mit Ausnahme der Größe wesentliche Eigenschaften des Ur-Rindes aufwies. Diese Rückzüchtung wird daher als Heckrind
bezeichnet.
Fotos der Tiere
Hier einige Bilder der im Frühjahr 2003 geborenen Auerochsen Nora und Paul. Die Jungkuh Nora ist im April 2003 geboren. Der Bulle Paul stammt aus dem August 2003. Sie sind Herdbuchzuchttiere mit
sehr guten Merkmalen.