Archiv Meldungen 2016

Impressionen der Radtour
Impressionen der Radtour

Tour de Nature (11.09.2016)

 

Die diesjährige Radtour führte zunächst von Korbach über den Pengel bis nach Herzhausen. Von dort fuhren wir direkt am Edersee entlang nach Asel Süd.

Mit der Fähre ging es am südlichem Ufer weiter nach Rehbach. Auch hier nahmen wir die Fähre zur Halbinsel Scheid, wo uns die Tour nach Nieder Werbe weiterführte. Nach einer Erholung setzten wir die Fahrt fort. Nächste Station war Alraft und von dort ging es weiter nach Meineringhausen, wo wir die Fahrt über den Bahnradweg nach Korbach fortsetzten. Bei herrlichem Wetter und nicht so hohen Temperaturen waren wir nach 55 km und rund 4,5 Std am Ziel.


Schmetterlingsexkursion mit Thomas Schmidt (03.07.2016)

Wald- und Saumschmetterlinge beobachteten Teilnehmer der Exkursion mit Thomas Schmidt.

 

Das europäische FFH-Schutzgebiet "Wald nördlich Netze" wurde bis zur Quelle der Elbe begangen (nicht zu verwechseln mit der durch Hamburg fließenden). Geplant ist, den teilweise betonierten Quellaustritt wieder zu renaturieren.


Korbacher NABU weist Wildkatze nach

Korbach. Das Labor lieferte nun den Beweis: Erstmals wurde wieder eine Wildkatze für Korbach nachgewiesen. Vor einigen Wochen hatte bei Lengefeld eine Katze bei einem Verkehrsunfall eine Gehirnerschütterung erlitten und war dem Tierarzt und NABU- Vorstandsmitglied Dr. Thomas Liedtke übergeben worden. Nachdem sich das Tier erholt hatte, konnte es wieder in die Freiheit entlassen werden.

„Vom Aussehen und Verhalten her bestand sofort der Verdacht, dass es sich um eine Wildkatze handelt. Allerdings ist die Abgrenzung zu einer getigerten Hauskatze manchmal nicht sicher möglich. Die eingeschickte Haarprobe brachte aber nun Sicherheit über eine Erbgutanalyse“,  freut sich Dr. Liedtke.

Nachdem Wildkatzen lange Zeit stark verfolgt wurden und fast ausgestorben waren, erholt sich der Bestand in Mitteldeutschland langsam wieder. In Nord-, Ost- und Süddeutschland kommen kaum Tiere vor. Genanalysen belegen aktuell für den hessischen Teil des Rothaargebirges mindestens 36 Tiere.

Wildkatzen brauchen ungestörte, naturnahe Laubholzwälder mit hohem Altholzanteil. Außerdem sind strukturreiche Waldränder, Waldlichtungen und Waldwiesentäler wichtig für ihre Nahrungssuche.

„Wir freuen uns deshalb, dass die Landesregierung weitere Waldflächen im Landeseigentum aus der Nutzung durch HessenForst genommen hat und so eine natürliche Waldentwicklung ermöglicht wird. Neben der Wildkatze werden davon auch zahlreiche Pilze, Tier- und Pflanzenarten profitieren“,  so NABU-Vorsitzender Dr. Peter Koswig.

Da aber die Zielvorgabe der Bundesregierung zur Ausweisung von Naturwaldflächen von 5 % noch nicht erreicht ist, erwartet der NABU, dass noch weitere Flächen unter Schutz gestellt werden. Dabei sieht der NABU auch andere öffentliche Waldbesitzer, beispielsweise das Domanium,  in der Pflicht, sich für den Erhalt der Biologischen Vielfalt einzusetzen.


NABU-Exkursion nach Eppe (12.06.2016)

Das FFH-Schutzgebiet "Aarberg bei Eppe" war Ziel der diesjährigen pflanzenkundlichen Wanderung mit Markus Schönmüller von der Unteren Naturschutzbehörde. Traditionell wird jährlich ein, nach europäischen Recht geschütztes und von der UNB betreutes Gebiet im Korbacher Raum gemeinsam begangen.

Auf Schieferboden hat sich hier ein, durch jahrzehntelange extensive Beweidung gepflegter saurer Magerrasen hoher Güte entwickelt, der in Nordhessen selten geworden ist. Zahlreiche bedrohte Tier- und Pflanzenarten, Moose und Flechten finden auf der Fläche noch einen Lebensraum.

Im Bild wird der Färberginster vorgestellt, der früher zur Einfärbung von Textilien genutzt wurde.


Kohlmeise im Zaunpfahl

Anfang Juni gab es eine besondere Beobachtung im Marbecktal: Eine unserer NABU-Wiesen ist wie üblich eingezäunt. Beim Vorbeigehen hörte ich das Rufen junger Meisen. Die genauere Ortung ergab, dass die Rufe aus einem ausgefaulten Zaunpfosten kamen. Aus einiger Entfernung war dann auch reger Fütterungsverkehr zu beobachten.

Da über dem Pfahl ein Feldahorn sein schützendes Blätterdach aufspannt, sind alle Jungen trotz der Regenschauer unversehrt groß geworden.    P. Koswig


Turmfalken in der Marienkirche in Korbach
Turmfalken in der Marienkirche in Korbach

Gesegneter Falkennachwuchs (Juni 2016)

Korbach. Rekordverdächtige sieben Jungvögel zieht derzeit ein Turmfalkenpaar am Turm der katholischen Marienkirche auf. Üblicherweise besteht das Gelege der versierten Mäusejäger aus drei bis fünf Eiern.

 

Der Korbacher NABU hatte in enger Absprache mit der Kirchengemeinde diverse Nistkästen am Turm angebracht, wovon insbesondere auch die Dohlen profitieren. Damit bleibt der Turminnenraum für die Vögel unzugänglich und sauber, während gleichzeitig in den Kästen eine sichere und erfolgreiche Jungenaufzucht möglich ist. Die Gemeinde war deshalb mit der NABU-Auszeichnung "Lebensraum Kirchturm" prämiert worden.
 
Weitere Turmfalken brüten in Korbach derzeit am Wollweberturm und am Nikolaiturm, den sich zwei Paare teilen.


NABU-Tagesfahrt an die Horloffaue und nach Friedberg (22.05.2016)

Am 22. Mai ging es bei herrlichem Wetter per Bus unter der Leitung von Dr. Thomas Liedtke in das Naturschutzgebiet Mittlere Horloffaue. Die örtlichen NABU-Kollegen zeigten uns die beeindruckende Feuchtwiesenlandschaft, die durch Rinder extensiv beweidet wird.

Zahlreiche Gänse, Kiebitze, Schwäne sowie 3 Storchenpaare konnten gut beobachtet werden. Auch der Biber hat sich wieder eingestellt.

Nachmittags wurde in Friedberg die beeindruckende Stadtkirche sowie das mittelalterliche jüdische Bad besichtigt.


NABU zeichnet Korbacher Marienkirche aus (14.01.2016)

Korbach. „Lebensraum Kirchturm“ – mit diesem Prädikat kann sich nun auch die katholische Marienkirche in Korbach schmücken. NABU-Vorsitzender Dr. Peter Koswig überreichte Dechant Bernd Conze die Auszeichnung des NABU-Bundesverbandes. Die Marienkirche ist nach der Kilian- und Nikolaikirche der dritte ausgezeichnete Standort in Korbach.

Verliehen wird das Prädikat für eine besondere Aufgeschlossenheit dem Artenschutz gegenüber und für das Engagement der Kirchengemeinde zur Bewahrung  der Schöpfung.

Am Kirchturm brüten seit Jahren Turmfalken und Dohlen in trauter Eintracht. Der Korbacher NABU hat nun im Turminneren mehrere Nistkästen angebracht, die durch Nischen im Mauerwerk gut für die Vögel zu erreichen sind. Gleichzeitig wurden andere Einschlupfmöglichkeiten in den Turminnenraum verschlossen, so dass die bisher aufgetretenen Verschmutzungen  zukünftig ausgeschlossen sind.

Durch die diversen Maßnahmen des Korbacher NABU hat sich der Brutvogelbestand an den Korbacher Türmen sehr positiv entwickelt. Erstmalig seit vielen Jahrzehnten konnte im letzten Jahr ein Paar der seltenen Wanderfalken drei Jungvögel erfolgreich  groß ziehen.  Drei Paare Turmfalken, die am Nikolai, am Wollweberturm und an der Marienkirche brüteten aufgrund des starken Mäusejahres insgesamt 13 Jungvögel aus.

Einen mächtigen Schub gab es bei den Dohlen: Nachdem sich der Bestand dieser intelligenten Rabenvögel in Folge der angebrachten Nistkästen auf etwa 40 Jungvögel erholt hatte, konnten in 2015 sogar 65 Jungvögel an Nikolai und Kilian gezählt werden. Weitere Nistkästen hat der NABU in Absprache mit dem Korbacher Bauamt im Tylenturm angebracht, die bisher aber noch nicht besiedelt wurden. Beim NABU geht man aber davon aus, dass bei weiter wachsendem Bestand der Population auch diese Kästen zukünftig angenommen werden.  Wichtig ist für die Vögel neben sicheren Brutplätzen auch eine ausreichende Ernährungsmöglichkeit. Dohlen sind zwar als Allesfresser nicht wählerisch, aber während der Jungenaufzucht sind sie auf eiweißreiche Insekten angewiesen. Naturnahe Gärten, Grünanlagen, Wiesen und Äcker, auf denen keine giftigen Spritzmittel zum Einsatz kommen, sieht der NABU deshalb als besonders wichtig an.  Auch die Weidehaltung von Rindern, die vielerorts  in den letzten Jahren stark zurückgegangen ist, spielt eine wichtige Rolle.  „Wir freuen uns, dass die Korbacher Dohlenkolonie, die sich ökumenisch auf die drei Kirchtürme verteilt, sich so gut entwickelt hat, dass sie inzwischen zu den bedeutendsten in Nordhessen gehört!“, freut sich NABU-Vorsitzender Koswig.


NABU schafft Flutmulde an der Aar (Jan. 2016)

Korbach. Der strenge Frost vor einigen Tagen konnte genutzt werden, um an der Aar bei Eppe eine Flutmulde anzulegen. Denn schweres  Gerät musste eingesetzt werden, um auf einer NABU-eigenen Feuchtwiese eine Flachwassermulde auszuheben und einen etwas höher gelegen Zu- und Ablauf zu erstellen. Bei Hochwasser wird der Bereich durchflossen, während bei niedrigeren Aarwasserständen ein teichartiger Charakter besteht. Von der Maßnahme sollen vor allem Frösche und Kröten sowie Libellen profitieren. Aber auch Fische können hier einen ruhigen Laichplatz finden. Davon könnte dann auch der seltene Schwarzstorch profitieren, der in der Gegend noch vorkommt und sich seit  der Windkraftstandortsuche ungeahnter Popularität erfreut.

Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die EU-Länder bis Ende 2015, alle Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu bringen. Viele Kommunen haben dies aber nicht umgesetzt, obwohl die Landesregierung die meisten Maßnahmen erheblich finanziell fördert. Die EU hat nun eine Fristverlängerung gewährt.

An der Aar hat die Stadt Korbach bisher nur sporadisch kleinere Staustufen und Wanderhindernisse für Fische umgebaut. Die nun umgesetzte Maßnahme auf der NABU-Wiese ist die einzige flächige Umsetzung. Ausreichend breite ungenutzte Uferrandstreifen fehlen noch, da von der Stadtverwaltung bisher kein Flurneuordnungsverfahren eingeleitet wurde. Die Planungen der NABU-Flutmulde erfolgten in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde und der Stadtverwaltung durch das Büro Bioline. Die Bauausführung erledigte die Firma Wenzel. Die Finanzierung stellte das Land Hessen bereit.

„Leider sind die meisten Gewässer noch in einem schlechten Zustand. Die nötigen Renaturierungen unser Bäche müssen nun zügig angegangen werden. Schließlich profitieren davon viele selten gewordene Tier- und Pflanzenarten, die Selbstreinigungskraft der Gewässer wird verbessert ebenso wie der Hochwasserschutz und die Grundwasserneubildung. Und der Erholungswert steigt natürlich auch, wie man an den vielen Spaziergängern im Bereich der renaturierten Abschnitte der Kuhbach und Marbeck sieht.“, so NABU-Vorsitzender Dr. Peter Koswig.